Zu Beginn des Jahres 2024 wurde die katastrophale Toilettensituation in Bonn endlich aufgedeckt – durch ein interdisziplinäres Team der Universität Enschede, Sozialarbeitenden aus Bonn und Betroffenen von Wohnungslosigkeit (Link) – Das Ergebnis? Ein absoluter Skandal: In ganz Bonn gibt es nur 15 (!) öffentliche Toiletten.
Viele davon kosten Geld, sind verdreckt oder direkt kaputt. Und die, die am meisten auf diese Toiletten angewiesen sind – die ohne festen Wohnsitz – werden am härtesten getroffen und sind, gerade am Wochenende, wenn soziale Einrichtungen und öffentliche Gebäude geschlossen sind, gezwungen, ihre Notdurft im öffentlichen Raum zu verrichten.
Der Sozialausschuss der Stadt Bonn kennt diese alarmierenden Zustände. Die Ergebnisse wurden im Frühjahr 2024 vorgelegt. Doch was ist seitdem passiert? Nichts! Weder hat sich die Zahl der Toiletten erhöht, noch hat sich deren Zustand verbessert. Statt Lösungen präsentiert die Stadt leere Maßnahmen. Das neue Konzept »Sicherheit, Ordnung, Sauberkeit in der Bundesstadt Bonn« hat nur eine Antwort auf Notdurft in der Öffentlichkeit: Repression. Von mehr Kontrollen gegen „Wildpinkeln“ ist die Rede, anstatt die Wurzel des Problems anzugehen und flächendeckend kostenlose, funktionierende Toiletten bereitzustellen. Dieses Versagen zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte SOS-Konzept.
Doch wir sagen: Schluss damit!
Unsere Forderungen sind klar:
- Schluss mit Kontrollen! Wir wollen eine ausreichende Finanzierung für kostenlose und funktionierende öffentliche Toiletten!
- Kostenlose Hygieneprodukte für alle!
- Keine erhöhten Bußgelder für Menschen, denen keine Toilette zur Verfügung steht!
- Weg mit diesem Sicherheitskonzept – wir brauchen ein grundlegend anderes Konzept, das Sicherheit für alle Menschen schafft, statt für Wenige!
Wir lassen uns nicht länger vertrösten! Am 2.11. um 13 Uhr gehen wir auf die Straße. Für eine Stadt, die für alle da ist.