Antifa Bonn/Rhein-Sieg

Der Düsseldorfer Wehrhahn-Anschlag: Alles aufgeklärt?

Versuch einer Zwischenbilanz fünf Wochen nach der Festnahme des mutmaßlichen Täters

Informations- und Diskussionsveranstaltung

Mittwoch, 8. März 2017, 20 Uhr, Kulturzentrum zakk, Fichtenstr. 40, Düsseldorf

Am 1. Februar 2017 präsentierten Polizei und Staatsanwaltschaft der Öffentlichkeit nach über 16 Jahren einen „Alleintäter“, der für den Sprengstoffanschlag am 27. Juli 2000 auf eine Gruppe aus osteuropäischen Ländern zugewanderter Menschen verantwortlich sein soll. Zwar gibt es bisher keine Beweise für seine Täterschaft, kein Geständnis und auch keine Augenzeug_innen, Ermittlungs- und Anklagebehörden sind sich aber sicher, „den Richtigen“ dingfest gemacht zu haben und mittels einer „geschlossenen Indizienkette“ im anstehenden Strafprozess eine Verurteilung wegen zwölffachen Mordversuchs bewirken zu können.

Aufgrund von Absprachen zwischen der Ermittlungskommission und Staatsanwaltschaft auf der einen und dem Parlamentarischen NSU-Untersuchungsausschuss (PUA) NRW auf der anderen Seite, bis zur Festnahme des mutmaßlichen Täters zu warten, bevor im PUA das Thema Wehrhahn-Anschlag auf ein „mögliches Fehlverhalten“ von Behörden, Ministerien und anderen Verantwortlichen untersucht wird, wurde der Wehrhahn-Anschlag erst im Februar 2017 in zwei PUA-Sitzungen behandelt. Viele Fragen blieben hierbei un- bzw. unzureichend beantwortet oder
wurden erst gar nicht gestellt.

Die Podiumsveranstaltung am 8. März 2017 möchte sich an einer Bestandsaufnahme des Themenkomplexes Wehrhahn-Anschlag versuchen. Wie wurde und wird mit den Opfern des Anschlags umgegangen? Wurden
möglicherweise Fehler bei den Ermittlungen gemacht und hätte der Anschlag eventuell sogar schon deutlich früher aufgeklärt werden können? Wie ist die These von einem „Alleintäter“ zu werten und vor welchen Hintergrund wurde die Tat verübt? Was ist über die Rolle des Verfassungsschutzes bekannt? Und hat der PUA NRW seinen
Untersuchungsauftrag bezüglich des Wehrhahn-Anschlags erfüllt?

Mit:
Jan Schedler (Sozialwissenschaftler Ruhr-Universität Bochum, Sachverständiger für den NSU-Untersuchungsausschuss NRW zum Thema Rechtsterrorismus)
Jürgen Peters (Freier Journalist und Bildungsreferent des Antirassistischen Bildungsforums Rheinland)
NSU-Watch NRW
Opferberatung Rheinland (angefragt)

Moderation: Sabine Reimann

Veranstalter_innen: Kulturzentrum zakk und Antirassistisches Bildungsforum Rheinland, in Kooperation mit dem Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus und Neonazismus (FORENA) der Hochschule Düsseldorf, dem AStA der Hochschule Düsseldorf, der Antifaschistischen Linken Düsseldorf und I Furiosi.

Mittwoch, 8. März 2017, 20 Uhr, Kulturzentrum zakk, Fichtenstr. 40, Düsseldorf


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