[02.10.25] Völkische Sozialpolitik. Von der „DAF“ zur AfD

Vortrag und Diskussion mit Mia Schmitz

Donnerstag, 2. Oktober 2025 ab 19:30 Uhr im Buchladen Le Sabot, Breite Str. 76, 53111 Bonn

Die AfD hat ein marktradikales, neoliberales bis rechtslibertäres Wirtschaftsprogramm. Warum verfangen ihre sozialpopulistischen Versprechungen, adressiert an finanziell schwache Menschen oder solche mit Abstiegsängsten, trotzdem? Der Klebstoff zwischen den widersprüchlichen wirtschafts- und sozialpolitischen Programmen ist das Konzept der Volksgemeinschaft, das ein positives Identitäts- und Integrationsversprechen bereit hält. Die Ideologie der Volks- und Leistungsgemeinschaft der NSDAP kann als eine ihrer Blaupausen gelten.

Vorgestellt wird die nationalsozialistische Sozialpolitik der „Deutschen Arbeitsfront“ (DAF) und der daran angeschlossenen Bewegung „Kraft durch Freude“ (KdF). Die beiden mitgliederstärksten Organisationen des NS wurden geleitet von Robert Ley, einem der 13 Hauptangeklagten der Nürnberger Prozesse, der zu Beginn des NS unter anderem Gauleiter in Bonn war. Deutlich gemacht werden soll aber auch die Gewalt, ausgeübt gegen jene, die nicht zur Volksgemeinschaft gezählt wurden und die zum Beispiel als Zwangsarbeiter*innen an den Fließbändern der DAF-eigenen Betriebe arbeiten mussten.

Dem soll im Anschluss die sozialpopulistische und völkische Politik der AfD gegenübergestellt werden, etwa das von „neurechten“ Politikern entwickelte Konzept „Solidarischer Patriotismus“. Zum Abschluss besteht Raum zur Diskussion und Entwicklung möglicher Gegenstrategien.

Bild: Mann der „Deutschen Arbeitsfront (DAF)“ am ehem. Wohnsitz von Robert Ley