In der Bonner Innenstadt wurden am vergangenen Sonntag 60 mit rotem Papier ummantelte Drahtkleiderbügel aufgehangem. Sie erinnern daran, wie wichtig der Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen für die Gesundheit und Lebensqualität von Frauen und gebärfähigen Personen allgemein ist. Dabei schildern sie prägnante Einzelschicksale, in denen eben jener Zugang verwehrt wurde und weise auf die traurigen Fakten über die Lage von Schwangerschaftsabbrüchen hin.

Der Kleiderbügel wurde zum internationalen Symbol für das Leid, dem Schwangere ausgesetzt sind, wenn sie keine legale und sichere Möglichkeit haben, eine ungewollte Schwangerschaft zu beenden. Vor der Entkriminalisierung in vielen Staaten, galt der Einsatz von Kleiderbügeln als eine Methoden um einen Abbruch selbst durchzuführen. Der Einsatz ist extrem gefährlich und führt oft zu schweren Verletzungen oder zum Tod.

Ebene jene unmenschliche Situation sehnt sich der geplante Aufmarsch von radikalen Abtreibungsgegner*innen am 21.09. in Köln herbei. Anders, als der Schirm „Marsch für das Leben“ es vielleicht auf den ersten Blick vermuten lässt, stecken hinter der Veranstaltung Einzelpersonen und Bündnisse, die sich bewusst gegen körperliche Selbstbestimmung und somit gegen die eigene Entscheidungsfreiheit einsetzen. Gemeinsam mit rechtsextremen AfD-Kadern demonstrieren rechtsklerikale Katholische und Evangelikale dort gegen das Recht auf Abtreibung und die Lebensrealitäten von queeren Menschen.

Auch in Bonn treiben radikale Abtreibungsgegner*innen ihr Unwesen. Die Kleiderbügel wurden deshalb auch an der Kirche St. Remigius aufgehangem, da dort im August einen Veranstaltung von „ProLife Bonn“ stattgefunden hat.

Der „Marsch für das Leben“ soll nicht nur aus der Ferne kritisch beäugt werden, sondern auch vor Ort den Zusammenhalt von der feministisch agierenden Bevölkerung zu sehen bekommen.Schließt euch dafür der gemeinsamen Anreise des Aktionsbündnis Pro Choice Bonn an!