Bei einer Veranstaltung zum Eupopawahlkampf auf dem Markplatz am 4.5. gab es Infostände von verschiedenen Parteien. Für eine böse Überaschung sorgte das unerwartete Auftauchen der NPD auf dem Bonner Marktplatz. Die NPD hatte einen Platz auf der Veranstaltung im letzten Moment eingeklagt. Spontan sammelten sich Antifaschist*innen, um diesen Wahlkampfauftritt nicht unwidersprochen stattfinden zu lassen. Am Marktplatz ließ die ideologische Vorgaengerpartei der NPD Bücher verbrennen, die nicht in das Bild der nationalsozialistische Volksgemeinschaft passten. Etwa 50 Aktivist*innen schirmten den Stand der NPD mit Transparenten ab und zeigten lautstark mit Parolen ihren Unmut und ihre Wut – auch über die Reaktionen einiger anderer anwesenden Parteien. Unser Protest wurde von der Linkspartei und den Jusos unterstützt und die SPD spendierte den Kaffee. Die Grünen hingegen hielten sich komplett zurück und die FDP war, frei nach dem Motto „Jeder Extremist ist Mist“, noch nicht einmal zu einer Diskussion mit Antifaschist*innen bereit. Die CDU reagierte auf den Protest mit Verachtung gegenüber den anwesenden Antifaschist*innen. Als ein Antifaschist von den Nazis mit einem Fotostativ angegriffen wurde, nahm die Polizei den verletzten Antifaschisten auf brutale Weise in Gewahrsam. Dieser wurde nach der Kundgebung wieder freigelassen. Ermutigend waren anerkennende Reaktionen von Passant*innen, die sich mit dem Protest solidarisch erklärten, bei der Kundgebung verweilten und ihren Unmut klar in Richtung NPD äußerten.
Bei näherer Betrachtung der anwesenden NPD wurde klar, dass es sich nicht um Bonner Strukturen handelte. Der Stand wurde unter anderem von Ariane Meise aus dem Rhein-Sieg Kreis und dem NRW-Landesvorsitzenden Claus Cremer aus Bochum betreut. Die 8 NPDler*innen reisten mit einem Auto mit Neusser Kennzeichen ab.
Im Ergebnis haben sowohl wir als auch das Wetter der NPD den Tag ordentlich verhagelt.
Kein Fußbreit den Faschisten!