Basisdemokratie inmitten des Syrienkrieges
Im Mai war eine Delegation der Kampagne TATORT Kurdistan in Rojava. Michael Knapp, Historiker aus Berlin, war dabei und wird berichten.
Am Dienstag 17. Juni ’14 um 19 Uhr
im La Victoria, Bornheimerstr. 57, Bonn
In Rojava, dem westlichen Teil Kurdistans in Nordsyrien, wurden die Truppen Assads durch Massenproteste vertrieben und die Gebäude der Regierung besetzt. Die Bewegung schaffte es, einen dritten Weg inmitten der Wirren des Bürgerkrieges einzuschlagen. Sie ist weder auf Seiten der Assad-Regierung, noch auf Seiten der islamistischen Mörderbanden von FSA und Al Nusra. Vielmehr werden in Rojava ein basisdemokratischer Prozess in Gang gesetzt, Rätestrukturen aufgebaut, die Herstellung von Nahrungsmitteln kollektiviert und die Mitbestimmung der Bevölkerung gefördert. Entscheidend dabei ist, dass nicht nur auf die Bedürfnisse der Kurdinnen und Kurden eingegangen wird, sondern alle in Rojava lebenden Ethnien und Religionen die selbe Beachtung und Mitbestimmungsrechte bekommen. Im März haben die drei kurdischen Kantone Cizîre, Kobanî und Efrin die „Demokratische Autonomie“ ausgerufen.
Welche Schwierigkeiten gibt es beim Aufbauprozess in Rojava? Welche Perspektive eröffnet sich durch die gemachten Erfahrungen für ganz Syrien? Wie gehen die Menschen in Rojava mit der ständigen Bedrohung von reaktionären Oppositionsgruppen und einer möglichen NATO-Intervention um? Welche Rolle nehmen Frauen in Rojava ein?
Eine Delegation der Kampagne TATORT Kurdistan besuchte die selbstorganisierten Institutionen und berichtet von den basisdemokratischen Entwicklungen und den Problemen, die insbesondere durch das Embargo gegen Rojava entstehen.