Antifa Bonn/Rhein-Sieg

Die Partei „Die Rechte“

Mit der Partei „Die Rechte“ hat der Neonazikader Christian Worch im letzten Jahr eine Partei gegründet, die jetzt vor allem in NRW zum Reoganisierungpool der verbotenen Kameradschaften geworden ist. Am Wochenende rufen sie in mehreren Städten in NRW zu Aktionen auf.

Christian Worch hat seit über 30 Jahren Erfahrung mit Partei- und Organisationsverboten: Er leitete die „Aktionsfront Nationaler Sozialisten“ (ANS), war stellvertretender Vorsitzender der „Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei“ (FAP), war im Vorsitz der „Nationalen Liste“ (NL) und engagierte sich in der „Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene“ – alles Organisationen, die verboten wurden. In seiner 2012 neugegründeten Partei „Die Rechte“ organisieren sich jetzt verbotene Neonazikameradschaften neu. Sowohl in Dortmund, wo bis auf wenige Ausnahmen die ehemaligen Mitglieder des „Nationalen Widerstand Dortmund“(NWDo) in die Partei eintraten und eine Ortsgruppe gründeten, als auch in Aachen, wo die Partei als Auffangbecken für die „Kameradschaft Aachener Land“ (KAL) dient. Auch in Wuppertal gibt es einen Ableger, in dem sich Nazis der „Nationalen Sozialisten Wuppertal“ (NaSoWpt) wiederfinden. Die NaSoWpt hatten sich nach der Verbotswelle gegen Nazikameradschaften in NRW aus der öffentlichen Präsenz zurückgezogen.
Die Nazis machen unter neuem Namen genauso weiter wie vorher. Weder personell noch an den Aktivitäten hat sich etwas verändert. So ruft „Die Rechte“ Aachen für den Naziaufmarsch in Stolberg auf, für den sich in den vergangenen Jahren die KAL verantwortlich zeigte.

Am Samstag plant „Die Rechte“ offenbar eine Bustour durch mehrere Städte in NRW, die von Aachen über Mönchengladbach nach Düsseldorf führen soll. Thematisch soll sich die Tour gegen die Verbote des NWDo, der KAL und das „Aktionsbüro Mittelrhein“ (ABM) richten. Gegen das ABM läuft zurzeit ein Prozess am Koblenzer Landgericht wegen Gründung und Unterstützung einer kriminellen Vereinigung. Das Motto der Tour „Gegen die staatliche Verfolgung von Deutschen – Freiheit für alle politischen Gefangenen“ deckt sich mit einer neuen Kampagne auf einer durch den Aachener Kreischef von „Die Rechte“, André Plum, mitverantworteten Homepage, die sich mit dem Prozess gegen das ABM befasst. Mehr Infos hier.
In Aachen soll die Tour starten, laut Informationen der „Aachener Zeitung“ mit einer Kundgebung am Elisenbrunnen. Die Uhrzeit wurde von der Polizei noch nicht bekanntgegeben. Das AZ Aachen ist am Samstag ab 10h geöffnet. Aktuelle Infos hier. Enden soll die Tour in Düsseldorf, dort wollen die Nazis offenbar von der Stadtmitte zum Landesinnenministerium ziehen.

Für Sonntag ruft „Die Rechte“ Wuppertal zu einer Aktion an den City-Arkaden auf. Offensichtlich ist dies eine Reaktion auf den antifaschistischen Picobello-Tag, der am Freitag in Wuppertal-Vohwinkel stattfinden soll. In den letzten Wochen sind die Wuppertaler Nazis wiederholt mit rechten und antisemitischen Schmierereien an Gedenkstätten und am AZ, sowie Angriffen und Provokationen bei Gedenkveranstaltungen in Erscheinung getreten. Am Sonntag wollen sie mit einer Putzaktion „Elberfeld wieder zu einem sauberen deutschen Stadtteil (…) machen“.
Das Bündnis Wuppertal-Kein Platz für Nazis ruft ab 14h zu Gegenaktivitäten auf. Mehr Infos hier.
Aufruf zum antifaschistischen Picobello-Tag in Wuppertal-Vohwinkel


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