Antifa Bonn/Rhein-Sieg

BN: BdV-Landesvorsitzender referiert bei Rechtsaußen-Burschenschaft

Quelle: NRW rechtsaußen

BONN – Wie die “Alte Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn” mitteilt, wird der NRW-Landesvorsitzende des “Bundes der Vertriebenen” (BdV), Hans-Günther Parplies, auf ihrem diesjährigen “Schlesienseminar” am 3. November reden.

Die “Alte Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn” hat in jüngster Zeit mehrfach für Schlagzeilen gesorgt, unter anderem, weil eines ihrer Mitglieder vom bayerischen Verfassungsschutz als Führungsfigur der neonazistischen “Kameradschaft München” eingestuft wird, ein anderer Aktivist den NS-Mord an dem Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer für “juristisch gerechtfertigt” hält und ein dritter “Raczek” einst aus einer anderen Bonner Burschenschaft ausgeschlossen worden sei, weil er in “Ku-Klux-Klan”-Manier ein Holzkreuz angezündet habe und mit lauten “Heil White Power”-Rufen um dieses herumgetanzt sei. Zudem führten die “Raczeks” einen aktuell inhaftierten Akteur des neonazistischen “Aktionsbüros Mittelrhein” bis mindestens Ende 2011 als “Conkneipant”. NRW rechtsaußen berichtete mehrfach.

“Kein Tabuthema”

Auf dem “Schlesienseminar” der Bonner “Raczeks”, das dieses Jahr zum 26. Mal stattfindet, soll Parplies über “Aktuelle Aspekte der Vertriebenenpolitik” reden. Parplies ist NRW-Landesvorsitzender des “Bundes der Vertriebenen” (BdV), der offiziellen Dachorganisation der nordrhein-westfälischen “Vertriebenen”-Verbände, die im Düsseldorfer “Gerhart-Hauptmann-Haus” ihren Sitz hat. Er fungiert zudem als Vorstandsvorsitzender der “Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen”. Die Raczeks haben die Wiedergründung Polens nach dem Ersten Weltkrieg mehrmals als “erste(n) polnische(n) Griff nach deutschen Ostgebieten” bezeichnet und behauptet, über diesen zu diskutieren sei heute “kein Tabuthema” mehr.

Weitere Referenten

Nach Parplies wird der Ankündigung zufolge Martin Lichtmesz auftreten und über “Die Vertreibung in Spielfilm und Dokumentation” referieren. Lichtmesz schreibt regelmäßig für Publikationen der äußersten Rechten, beispielsweise für das Internet-Blog “Sezession im Netz” und die Wochenzeitung “Junge Freiheit”. In seinen Texten lässt er Sympathien für subkulturelle Strömungen der extremen Rechten erkennen, zum Beispiel für die “Casa Pound”-Bewegung in Italien. Er ist deswegen in der “Jungen Freiheit” als “Sturmgeschütz der rechten Kulturkritik” bezeichnet worden.

Als Referent angekündigt ist schließlich noch Gábor Takács mit dem Thema “Die Regierung Orban und die deutschen Minderheiten”. Takács arbeitet für das “Nézőpont-Institut” in Budapest, das Politikanalysen und Politikberatung anbietet und eigenen Angaben zufolge im vergangenen Jahr Veranstaltungen mit ungarischen Ministern und Staatssekretären durchführte.


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