Antifa Bonn/Rhein-Sieg

Täglich nach den Rechten sehen!

In den letzten Wochen gab es vermehrt rassistische, homophobe und neonazistische Übergriffe in Bonn. Im Folgenden wollen wir diese kurz zusammenfassen:

Am Samstag, den 13.11, gegen 17 Uhr stiegen ca. 10 angetrunkene junge Männer (Anfang 20) aus der Straßenbahn der Linie 66 (Richtung Siegburg) am Bonner Hauptbahnhof. Sie verließen den Bahnhof laut grölend über eine Treppe. Am Ende der Treppe schubsten sie einen älteren Herrn auf der parallel zu Treppe verlaufenden Rolltreppe. Der Mann stürzte. Glücklicherweise ist der geschubste Mann wohl auf. Höchstwahrscheinlich steht hinter der Attacke ein rassistisches Motiv, da es sich bei ihm um eine Person of Colour handelte und kein weiteres Motiv erkennbar war. Auch spricht für eine rassistische Motivation, dass die Täter durch das Tragen von Scherpen in den Farben grün und schwarz dem kooperierten Milieu (Burschenschaften oder andere Form studentischer Verbindung) zu geordnet werden können. Als Zeug:innen die Täter ansprachen, flohen diese. Der verliebende Teil stritt die Tat zunächst ab und amüsierte sich danach darüber.

Ein solches Verhalten kann nicht geduldet werden. Bei rassistischen oder ähnlichen Angriffen ist entschlossenes Eingreifen gefragt. Auch zeigt uns der Angriff, dass nicht wenige studentische Verbindungen und besonders Burschenschaften im erheblichen Maße rassistisch bis neonazistisch eingestellt sind, sie deshalb nicht verharmlost werden dürfen. Wie einige der Bonner Buschenschaften ticken, lässt sich in einer Broschüre des Bonner AStA nachlesen: https://www.asta-bonn.de/Nachricht:Brosch%C3%BCre_gegen_Rechts:_AStA_kl%C3%A4rt_%C3%BCber_rechte_Strukturen_in_Bonn_und_der_Umgebung_auf

Am Sonntag, den 21.11., Bonn Maximilianstraße, Höhe Motel One, attackierte ein Mann zwei junge Männer mit einem Messer. Der Attacke gingen rassistische Beleidigungen des Mannes voraus. Zu Hilfe gerufene Passant:innen griffen weder ein, noch alarmierten sie die Polizei. Der Angreifer wurde allerdings, als einer der Betroffenen einen Notruf absetzen konnte, von der Polizei gestellt.
https://honnef-heute.de/mann-ging-mit-messer-auf-bad-honnefer-los/

Am Donnerstag, den 26.11., äußerten sie zwei junge Männer hasserfüllt über eine an einem Haus hängende Regenbohnenfahne. Als sie daraufhin von einem Passanten zu Rede gestellt wurden, schlugen sie diesem ins Gesicht. Als eine weitere Person zu Hilfe kam, flohen die Täter. Der Staatsschutz ermittelt und eine Täterbeschreibung gibt es in der Presseerklärung der Polizei.

Am Montag den 29.11. gegen 11:15 Uhr wurde ein 35-jähriger Mensch am Bonner Markt von der Polizei dazu aufgefordert, der in der Innenstadt geltenden Maskenpflicht nachzukommen. Als er der Aufforderung nicht nach kam und die Polizei ihn vom Weggehen abhalten wollte, schlug er diese und bedrohte sie mit seinem Messer. Er zeigte dabei mehrfach den Hitlergruß.

Diese Fälle von rassistischer, homophober und neonazistischer Gewalt zeigen: Auch in Bonn werden Anhänger:innen rechter Ideologien handgreiflicher. Deshalb ist es auch an uns, ihnen Einhalt zu gebieten und nicht wegzuschauen. Achtet auf Euch und auf andere.

Wenn Ihr betroffen von neonazistischer oder rassistischer Gewalt seid, empfehlen wir Euch, Euch an die Opferberatung Rheinland wenden. Dort findet Ihr kompetente Beratung und Unterstützung. Falls Ihr Übergriffe mitbekommt oder Informationen darüber habt, schreibt uns eine (am besten verschlüsselte) Mail.

Nur Zusammen können wir uns wehren.
Bleiben wir wachsam und solidarisch!


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter: