Antifa Bonn/Rhein-Sieg

Polizei benutzt Pepperball in Dresden

PepperballeinsatzDer Naziaufmarsch in Dresden wurde verhindert, obwohl sich die Polizei alle Mühe gab, mit umstrittenen Methoden und Waffen gegen demonstrierende Antifaschist_innen vorzugehen. Das Dresdener SEK ging mit sogenannte Pepperball Waffen gegen Blockierer vor. Die Munition dieser Waffe besteht aus Gummikugeln, die beim Aufprall zerplatzen und Pfefferstaub (Capsaicin II) abgeben.

Seit Februar 2010 existiert eine Sonderverordnung, die dem SEK (Spezialeinsatzkommando) in Sachsen den Einsatz von Pepperball-Distanzwaffen erlaubt. Diese dürfen in Sachsen SEK-Polizisten gegen „bewaffnete, gewalttätige oder aggressive Personen“ einsetzen. Ansonsten sind Pepperball-Waffen nur zur Abwehr von Tieren erlaubt. Abgesehen davon, dass der Einsatz von Pfefferstaub allein zu lebensgefählichen Reaktionen bei Menschen führen kann, wurde die tödliche Wirkung von Pepperball-Waffen durch den Tod einer jungen Frau belegt. Im Oktober 2004 berichtete die „NewYork Times“ über eine junge Studentin, die von einem Pfeffergeschoss am Auge getroffen wurde und wenige Stunden später starb. Sie war nur zufällig getroffen worden, als die Polizei eine Gruppe Baseballfans in ihrer Nähe beschoss.

Bereits im Februar letzten Jahres wurden Pepperball-Waffen gegen Antifaschist_innen in Dresden eingesetzt. Nach ihren Angaben handelte es sich um Bundespolizisten. Dieser Vorfall ist nicht in Bildern dokumentiert, allerdings nahmen die angegriffenen Personen intakte Geschosse als Beweis mit. In einer Anwort auf eine Kleine Anfrage der Linken im Bundestag bestreitet die Bunderegierung den Einsatz von Pepperball-Waffen bei der Bundespolizei, gibt aber keine Auskunft über den Einsatz in den Polizeieinheiten der Bundesländer.

In diesem Youtube-Video einer Blockaderäumung am 19. Februar 2011 in Dresden ist der Einsatz dieser Waffe deutlich zu sehen und zu hören (ab Minute 3:40) .


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